Samstag, 18. September 2010

Wohnen in Freiburg...

…wird langsam zum Luxus. Das können sich Menschen leisten die eine gut bezahlte Arbeit haben oder sonst in Geld schwimmen, wie die Kult  Figur Dagobert Duck.
Wir, die von AG II, AG IV oder von einer kleinen Rente, EU-Rente leben müssen, wir werden immer weiter zur Kasse gebeten. 
Das alles scheint die Freiburger Stadtbau GmbH nicht zu interessieren. Stattdessen versucht die Freiburger Stadtbau GmbH die Mieterinnen und Mieter mit einer zu unterschreibenden Zustimmungserklärung für eine Mieterhöhung einzuschüchtern.
Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber hinsichtlich des sozialen Auftrages den die Freiburger Stadtbau GmbH den Mietern gegenüber hat sollte man sich wirklich mal überlegen ob man auf dieser Schiene weiter fährt oder man nicht doch noch umsteigen möchte und wieder ein Stück zurück fährt.

Es gibt Mieterinnen und Mieter der FSB die für ihre Miete im Durchschnitt 43,8% von ihrem Einkommen für die Miete aufbringen müssen. Laut meiner Info die ich per Email bekommen habe hat die FSB 2009, einen Mehrertrag von 1,6 Millionen € erwirtschaftet. Da lacht das Herz von Ralf Klausmann dem alleinigen Geschäftsführer der FSB und dem Aufsichtsratsvorsitzenden  Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon.

Ich erinnere an die Drucksache G-09/137 vom 05.05.2009
Punkt 1 Governance: Schon mal gegoogelt?
(
Governance bezeichnet ganz allgemein das Steuerungssystem und Regelungssystem einer politisch-gesellschaftlichen Einheit wie dem Staat oder der Gemeinde.

Wir verpflichten uns, unseren Entscheidungsfindungsprozessen durch mehr direktdemokratische Mitwirkung neuen Schwung zu verleihen.
Ziele Punkt 3: Es gibt vom Gemeinderat beschlossene Regeln, wie die Öffentlichkeitsbeteiligung zu organisieren ist.
Ziele Punkt 4: Die Öffentlichkeitsbeteiligung wird nach Qualitätskriterien wie z.B. Fairness, Transparenz und Chancengleichheit gestaltet.
Ziele Punkt 5: Innerhalb der Stadtverwaltung und des Gemeinderates werden zentrale ressortspezifische Zuständigkeiten und Kapazitäten  für Öffentlichkeitsbeteiligung und Nachhaltigkeitsmanagement geschaffen.

Punkt 9 Soziale Gerechtigkeit:
Wir verpflichten uns zur Sicherung eines integrativen und unterstützend wirkenden Gemeinwesens.
Ziele:
  1. Armut bekämpfen, existenzsichernde Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und fördern sowie soziale Ausgrenzung verhindern.
  2. Gegenseitige Akzeptanz unterschiedlicher Lebensformen fördern, gegen Gewalt, Diskriminierung und ihre Ursachen auf allen gesellschaftlichen Ebenen konsequent angehen.
  3. Für alle Gruppen der Bevölkerung einen bedarfsgerechten und besonders für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen erschwinglichen Wohnraum sichern.

Wenn ich der Mitgliederliste vom 24.06.2008 des Freiburger Nachhaltigkeitsrats Glauben schenken darf stehen auch Sie Herr Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon auf dieser Liste, und zwar unter der lfd. Nummer 30.

Also wie bitte passen die einzelnen Verpflichtungen der Agenda 21 mit den bevorstehenden Mieterhöhungen zusammen?  Momentan sieht es eher nach unsozialer Ungerechtigkeit aus als nach sozialer Gerechtigkeit.

Wenn das Restgeld das nach Abzug der Miete und Nebenkosten übrigbleibt braucht man es nicht nur für essen und trinken, sondern es kommen noch dazu: Textilien, Schuhe, Telefon und Stromkosten, Müllgebühren, Wasch und Putzmittel, Hygieneartikel, Arzneimittel, Kabel TV GEZ Gebühren usw.

Was ist mit dem kulturellen Leben? Kino, Theater, Thermalbad, Museumsbesuche? Uns bleibt nur das TV Gerät und das auch nicht lange weil es zuviel Strom zieht. Zeitschriften kaufen ist nicht, uns bleiben nur die nach Druckerschwärze stinkenden Tageszeitungen zum lesen, und dann muss man sich auch noch mit dem Gestank in der Nase darüber aufregen wie sozial sich die FSB in den Tageszeitungen verkauft.

Natürlich braucht man auch diverse Versicherungen wie z.B. Haftpflicht, Hausrat, Rechtschutz und da kann ich nur für mich und meine Verlobte sprechen, wir haben keine dieser Versicherungen weil uns das Geld nicht reicht.

Natürlich gibt es auch was positives von der schwarz/grünen Freiburger Stadtbau GmbH zu berichten. Immerhin bezahlt sie uns Mieterinnen und Mietern von Binzengrün 9 Geld für den Umzug oder beauftragt selbst ein Umzugsunternehmen auf ihre Kosten. Aber dass man für die neue Wohnung auch noch Besorgungen machen muss, schließlich möchte man es zu Hause gemütlich haben, daran denken trotz "Großzügigkeit" die FSB und der OB nicht.


gez. Bernhard Schindele

freigegeben für die lokale Presse, Rundfunk und Fernsehen.

Im folgenden ein Artikel in der BZ-Ausgabe 18.09.2010 über die am vergangenen Donnerstag einberufenen Mieterinnen und Mieterversammlung.
http://www.badische-zeitung.de/freiburg-suedwest/protest-gegen-mehr-miete-geht-weiter

Hier einige Fotos von manchen Wohnungen und Balkone

1 Kommentar:

  1. Es wäre schön wenn sich die betroffenen Mieterinnen und Mieter diesem kostenlosen Mieter Netzwerk anschließen würden. Es sind nicht nur die Betroffenen herzlichst eingeladen sondern auch andere die sich sehr gerne solidarisch zeigen möchten.Wer Fotos der Mängel in der jeweiligen Wohnung hat und nicht weiß wie man diese einbringt bin ich sehr gerne bereit dies zu übernehmen.Ich freue mich auf zahlreiche Teilnahme.
    !!NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!!

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